Oz'One
Oz’one, ein Entwurf von AS.Architecture-Studio, ist im Rahmen der Stadtentwicklung im ländlichen Raum zum Wahrzeichen des Stadtteils Port Marianne Parc Marianne geworden. In diesem neuen Wohnviertel, das von denselben Architekten entworfen wurde, ist Oz’one das erste tertiäre Gebäude in Montpellier, dem der BBC-Status (Bâtiment Basse Consommation –Niedrigenergiehaus) zuerkannt wurde. Oz’one erhebt sich wie ein Leuchtturm über die Konturen und Profile der angrenzenden Gebäude, die einen Dialog mit den anderen um den Park gelegenen Bauwerken eingehen. Stolz erhebt sich das Gebäude am Rande der Stadt, in der es an einer quer verlaufenden begrünten Trennungslinie gelegen ist, die den Umfang der Stadt für Fußgänger harmonisieren lässt.
Dieses Bauvorhaben, das 1.400 Quadratmeter an gewerblicher Nutzfläche und 9.000 Quadratmeter an Büroflächen umfasst, nahm eine gewisse Zeit bis zur Vollendung in Anspruch. Wie ein guter Wein wurde auch Oz’one im Laufe der Zeit immer besser, wie die Architekten, die die Ausschreibung 2005 gewannen, erklären. Der Vertreter des Bauherrn Slimane Haddouche, Geschäftsführer der Eiffage Construction Languedoc-Roussillon, betont nochmals, dass dieses Projekt, das mit dem Preis ‚Pyramide d’Argent‘ des Verbands für Entwicklung und Gebäude ausgezeichnet wurde, inzwischen zu einem außergewöhnlichen Zeugnis des Schaffens geworden ist: „Mit Oz’one hat Eiffage Immobilier Méditerranée sein Geschäftsmodell als Bauunternehmer und Entwickler eindrucksvoll unterstrichen. Durch die rechtliche, finanzielle und technische Unterstützung von der Entwurfsphase bis hin zur Übergabe ist es viel einfacher, Kosten, Realisationszeit und optimale Beratung für sowohl unsere Investoren als auch die Bewohner zu gewährleisten.“
Ein sinnbildliches Projekt
Der Place Ernest Granier in der Verlängerung des historischen Stadtkerns erweitert die heutige Stadt und hält ihr gleichzeitig einen Spiegel vor, sodass dieses Projekt jetzt nicht nur die Stadtentwicklung, sondern auch die Architektur versinnbildlicht. Marc Lehmann, der mitwirkende Architekt vom AS.Architecture-studio, erinnert sich: „Die Fläche war um einen Park herum angegliedert, der seinerzeit vom Landschaftsarchitekten Michel Desvigne angelegt worden war und Ende der 90er Jahre als Hochwasserauffanggebiet für tiefer gelegenen Stadtbezirke dienen sollte. Da es sich seit jeher um eine grüne Fläche handelte, bestand dieser Bezirk schon vorher im Bewusstsein der Anwohner. Das sollte sich bei der Entwicklung eines städtischen Bereiches, der einen natürlichen Raum in diesem wichtigen Wohnviertel darstellen würde, als Vorteil erweisen.“
In architektonischer Hinsicht ging es dabei um eine Verdichtung der Stadt, bei der die verschiedenen Quartiere mit einbezogen werden, sodass Öffnungen und breite Sichtfelder für den Blick nach außen eröffnet werden. Angefangen bei der einheitlichen Kontur der Büros bis hin zur Einteilung des Projekts in drei Elemente: Basis, Hauptteil des Gebäudes und Dach. Damit folgte man dem Charakter der Umgebung, erläutert der Architekt Carsten Bröge, der den Arbeitsverlauf mitverfolgte: „Die Gebäudefront präsentiert sich in SSG Optik (strukturelle Silikonverglasung), die mit CW 86-VEC von Reynaers umgesetzt wurde, damit man die großen Abmessungen bestimmter Rahmen (1.800 x 3.750 mm) realisieren konnte. Die vertikale Trennlinie als visuelle Öffnung besteht aus einer Vorhangfassade im Reynaers System CW 50-SG, damit die Fenster ohne den Einsatz von von außen angebrachter Klemmprofile montiert werden können, sodass das Gebäude an der Außenseite eine gleichmäßige Ausstrahlung erhält. Die Silhouette des Gebäudes ist von verschiedenen Farben und vielfältigen Materialien geprägt, und ist an gewissen Stellen dreißig Meter hoch. Zudem wird die Fassade von ausgeprägten Flächen und großen urbanen Fensterflächen dominiert. Um die Anforderungen für ITE (außenseitigen Wärmedämmung) durch eine integrierte Beschattung, die von der Außenseite her sichtbar ist, zu erfüllen, aber auch um die vorgeschriebenen Breiten von 450 bis 1.300 mm zu gewährleisten, wurden die Fassaden mit 900 Verbundrahmen ausgerüstet, für welche das Reynaers System TS 57 verwendet wurde.
Die Gebäudehülle
Wie Slimane Haddouche erläutert, besteht die besondere Eigenschaft dieses Gebäudes aus den vielen technischen Lösungen, die dafür erforderlich waren, dass es als erstes Bauvorhaben in Languedoch Roussillon den Status BBC (Niedrigenergiehaus) erhalten hat. Durch die Behandlung der Gebäudehülle wird das Management in Hinsicht auf den thermischen Komfort zwischen der Gebäudevorderseite und dem dahinter gelegenen Teil optimiert; beide Teile sind durch eine Brücke miteinander verbunden. Die Vorhangfassaden wurden mit Fachwerk und einigen die Fensteröffnungen umfassenden Betonwänden kombiniert. Verschiedene technische Lösungen sind für den Erfolg des Gebäudes verantwortlich: Die Erfüllung der thermischen Isolierung an der Außenseite, die Verglasung, die Schalldämmung und die Dimensionierung der verschiedenen Rahmen.
AS.Architecture-Studio
Marc Lehmann wurde 1962 in Rabat (Marokko) geboren. Er beendete 1989 sein Architekturstudium an der Ecole d’Architecture et d’Urbanisme in Bordeaux. Seit 1998 ist er einer der zwölf Partner von AS.Architecture-Studio. Dieses 1973 in Paris gegründete Architekturbüro ist ein Unternehmen, das mehr als 100 Mitarbeiter beschäftigt. Das Mitarbeiter/- innen-Team aus 25 verschiedenen Ländern besteht aus Architekten, Städteplanern, Designern und Innenarchitekten. Außer in Paris hat AS.Architecture-Studio Niederlassungen in Schanghai, Peking und Venedig. „Architektur ist eine Kunst auf der Basis von gemeinsamer Arbeit und geteiltem Wissen, die mit der Gesellschaft, der Gestaltung des menschlichen Lebensraums verbunden ist“, sagt Marc Lehmann.
Beteiligte Stakeholder
Verarbeiter
- Martifer
Fotograf
- Aurelie Leplatre
- Julien Thomazo
Andere Interessenvertreter
- Eiffage Construction Languedoc (General contractors)
- Sophie Roulet (Authors)